A.2. Der Osterdeich vom Sielwall bis zur Lüneburger Straße ersetzt den mittelalterlichen Eisenradsdeich

Der sich von 1870 bis 1874 anschließende zweite Bauabschnitt ersetzte den nur ca. 300 m langen Eisenradsdeich und reichte vom Sielwall (1) bis etwa zur Lüneburger Straße. Weil kürzester Vorgängerdeich, mussten nur wenige Straßen auf den Osterdeich verlängert werden und es entstanden wenige Stadtvillen auf ebenfalls ca. 50 m „tiefem“ Bauland vor dem mittelalterlichen Deich. Weil das Binnendeichsgelände aus tieferliegendem Moorboden bestand, konnte die Bebauung des Steintors erst nach Sandaufschüttungen entstehen.

Wie schon am Ende des Ersten, so gab es auch am Ende des Zweiten Bauabschnittes auf Höhe Lüneburger Straße ein „zurückspringendes“ Provisorium. Weil der dritte Bauabschnitt über die Pauliner Marsch nicht direkt weitergebaut werden konnte, wurde der neue Osterdeich bis zum Weiterbau 1890 auf den mittelalterlichen Eisenradsdeich geführt (2).

Als eine „Klammer“ dieser beiden Bauabschnitte lässt sich die heutige Situation mit dem Untertitel „Vom Villenviertel zum Szenetreff“ bezeichnen. Heute ist das Oster- und Steintorviertel vielen als „Szene“ ein Begriff – vor gut 150 Jahren lag es noch „draußen vor der Stadt“ und entwickelte sich zu einer bürgerlichen Wohngegend. Der Bogen spannt sich also vom Abbruch der Altstadtmauern bis hin zu den Planungen der Mozarttrasse, von Franz Ernst Schütte über den Stadtteil Peterswerder (und im Dritten Bauabschnitt) bis Werder Bremen und dem Stadtteil Hastedt.

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Anmerkungen
(1) Bis heute ist eine dreieckige „Insel“ im 90-Grad-Winkel am Osterdeich und am Sielwall zu sehen. Diese ist entstanden, weil das provisorische „Zurückspringen“ am Ende des Ersten Bauabschnittes nun wegfiel und der zweite Bauabschnitt sich direkt an dem „oben“ unterbrochenen Osterdeich anschloss.
(2) Im Wesentlichen der Verlauf der Lüneburger Straße.